Radia Perlman
Die Rockstar-Informatikerin

© Scientist-100 at English Wikipedia

Radia Perlman, eine wahre Rockstar-Informatikerin, hat die Computerwelt mit ihrer Genialität und Kreativität revolutioniert. Die Softwareentwicklerin und Netzwerktechnikerin wurde am 18. April 1951 im amerikanischen Portsmouth, im Bundesstaat Virginia geboren. Ihr Vater war Ingenieur und ihre Mutter Mathematikerin. Schon als Kind hatte Radia großen Spaß daran, Logikrätsel zu lösen. In der Oberschule machte sie einen Programmierkurs, in dem sie die einzige weibliche Teilnehmerin war. Ihr Wissen baute sie dann in der Uni aus und erhielt schließlich ihre erste bezahlte Stelle als Programmiererin.

Forschung zu Netzwerken

Auf der Suche nach einem Thema für ihre Abschlussarbeit, entdeckte Radia schließlich die sogenannten Netzwerkprotokolle für sich. Ein Netzwerkprotokoll legt Standards für die Übermittlung von Daten zwischen mehreren Rechnern fest, die einem Netzwerk angehören. Es legt Regeln fest, in welcher Form und Verarbeitung, Daten vorhanden sein müssen, um Computer miteinander kommunizieren zu lassen.

Radia forschte also im Rahmen ihrer Abschlussarbeit mit Netzwerken und brannte für diese damals noch sehr junge Disziplin der Computertechnologie. Das Unternehmen „Digital Equipment Corporation“ bot ihr schließlich an, eine Netzwerkarchitektur zu entwickeln, die später noch sehr wichtig werden sollte.

Ein Logikrätsel für Radia

Eines Tages kam Radias Chef zu ihr und gab ihr einen ganz besonderen Auftrag. Sie solle eine „Magic Box“ entwerfen. Bisher konnte nur zwischen allen Computern kommuniziert werden, die einem Netzwerk angehörten. Radias Chef wollte jetzt, dass auch eine Nachricht von einem Netzwerk zu einem ganz anderen geschickt werden kann. Ihre bisher gesammelten Erfahrungen halfen Radia, schließlich eine Lösung zu entwickeln.

Die „Mutter des Internets“

Mit ihrer Erfindung des sogenannten „Spanning Tree Protocols (STP)“ veränderte sie die Funktionsweise von Netzwerken maßgeblich, besonders für große Rechenzentren. Das STP, das wie der Superheld unter den Netzwerkprotokollen wirkt, sorgt dafür, dass unsere Online-Daten sicher und schnell von A nach B gelangen, ohne sich in endlosen Schleifen zu verirren. Mit dieser Technologie machte sie also die digitale Revolution möglich und legte den Grundstein für unser heutiges Leben mit dem Internet.

Forschung bis heute

Radia Perlman arbeitete stetig an ihrer Erfindung weiter und entwickelte so noch „TRILL“ (Transparent Interconnection of Lots of Links). Das klingt vielleicht nach einem Zauberwort aus einem Fantasy-Roman, ist aber eigentlich ein wichtiger Baustein für die schnellen Netzwerke in riesigen Rechenzentren.

Bis heute nutzen Netzwerkadmins das von Radia in den 1980er Jahren entwickelte Protokoll, auch TRILL wird heute noch von den meisten Internetdienstleistern genutzt.

Radia hat seitdem über 100 Patente für ihre wichtigen Erfindungen angemeldet und arbeitet bei Intel. Radia Perlman ist wie die Superheldin der Informatik, die im Hintergrund die Fäden zieht, damit wir alle unsere Online-Superkräfte voll ausleben können. Wenn du das nächste Mal dein Smartphone aus der Tasche ziehst , denke daran: Radia Perlman hat mit ihren genialen Ideen und Innovationen den Weg geebnet, damit wir heute in einer digitalen Welt leben können!

 

Text: DKJS
Cookies