Insa Thiele-Eich
Die Frau auf dem Weg ins All

©Markus M. Gloger/Space Affairs

Die Heidelbergerin ist eine von zwei Astronautinnen, die 2021 ins All fliegen könnte. Beim Auswahlverfahren hat sie sich gegen 400 Mitbewerberinnen durchgesetzt, danach durchlief sie ein hartes Training, um optimal auf die Mission vorbereitet zu sein.

Begeisterung für Raumfahrt liegt in der Familie

Insa Thiele-Eich kam schon früh mit der Raumfahrt in Berührung, denn ihr Vater ist der Astronaut Gerhard Thiele. Aus diesem Grund wusste sie bereits im Alter von acht Jahren, dass sie als Frau in die Fußstapfen ihres Vaters treten will. Mit ihrer Familie verbrachte sie als Kind einige Jahre in Houston, wo sich das Hauptquartier der NASA, der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde, befindet. Dort durchlief ihr Vater eine Ausbildung und flog schließlich im Jahr 2000 ins All. Auf weibliche Vorbilder konnte sie als Mädchen nicht blicken. Zwar sind weltweit schon 60 ins All geflogen, eine deutsche war aber noch nicht unter ihnen.

Arbeit in völliger Orientierungslosigkeit

Nach dem Schulabschluss studierte sie Meteorologie und forscht in diesem Feld für eine verbesserte Wetter- und Klimavorhersage. Auch die Auswirkungen des Klimawandels gehören zu ihrem Forschungsgebiet. Aber den Traum vom Flug ins All wollte sie sich unbedingt erfüllen und so bewarb sie sich beim Auswahlverfahren für die erste deutsche Astronautin, die zur internationalen Raumstation ISS fliegen soll. Dies wurde von der Stiftung „Erste deutsche Astronautin“ ins Leben gerufen, die neben Insa Thiele-Eich eine weitere Frau ausgewählt haben. Beide haben eine dreijährige Ausbildung hinter sich, denn eine Raumfahrtmission muss gut vorbereitet sein. Zum Basistraining gehören neben der theoretischen Ausbildung in Raumfahrttechnik auch Tauch- und Flugprüfungen, Raketensimulationen, Parabelflüge und Trainingseinheiten in der Zentrifuge. Auch eine Raumschiff-Notlandung ist geplant und beim Tauchtraining müssen die Astronautinnen lernen, in völliger Orientierungslosigkeit zu arbeiten.

Ziel der Mission: Medizinische Kenntnisse über den weiblichen Körper

Die Mission verfolgt in erster Linie das Ziel, Wissenschaft und Forschung an Bord der ISS zu unterstützen. Vor allem sollen medizinische Erkenntnisse über den weiblichen Körper gesammelt werden, denn von der Forschung im All profitieren bisher vor allem Männer. Darüber hinaus sollen Mädchen und junge Frauen für die Raumfahrt sowie Naturwissenschaften und Technik begeistert werden. Insa Thiele-Eich ist damit ein Vorbild und wird ihren Traum in 2021 vielleicht wahr machen können.

//Daten
Geboren 1983 in Heidelberg

//POSITION
Meteorologin und Astronautenkandidatin

//ERRUNGENSCHAFTEN

Als womöglich erste deutsche Astronautin wird Insa Thiele-Eich beweisen, was sie schon immer wusste: auch Frauen haben die Fähigkeiten, die es benötigt, um ins All reisen. Die „bemannte Raumfahrt“ soll sich in Deutschland nun endlich auch für Frauen öffnen.

//WEITERFÜHRENDE LINKS
Website von ‚Die Astronautin‘

Astronauten – eine Familiengeschichte, Insa Thiele-Eich und Gerhard Eich

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