Projekttage des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums

weißes Plakat, auf das jemand schreibt, das Thema ist Abfall reduzieren
© DKJS

Es ist Dienstagmorgen. Neun Mädchen und ihre Lehrerin kommen in den Räumen des Life e.V. in Berlin Steglitz an. Gestern waren sie auch schon hier für den ersten Projekttag. Die Schülerinnen von Frau Brinkhaus nehmen an dem Wir stärken Mädchen Projekt „MmM – Mädchen machen MINT“ teil.

Ihre Schule setzt den Fokus auf MINT!
Das Käthe-Kollwitz-Gymnasium ist ein MINT-profiliertes Gymnasium in Berlin Prenzlauer Berg. Begabungs- und Begabtenförderung mit dem Schwerpunkt MINT gehören zum täglichen Handeln im Unterricht und im offenen Ganztag an der Schule.
Trotzdem hält sich in einigen Köpfen hartnäckig die Meinung, dass MINT nichts für Mädchen sei. Die Auswirkungen dieses Vorurteils erlebt die Schule in der Zusammensetzung der Schüler:innenschaft: Es gibt weniger Mädchen in den Klassen als Jungs kommt es nicht selten vor, dass in einer Klasse mit 32 Schüler:innen nur 10 Mädchen sind. Deshalb ist es der Schule ein besonderes Anliegen, Mädchen in ihrem Selbstvertrauen und in ihren mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten zu stärken ‒ auch im Hinblick auf Chancengleichheit und gesellschaftlicher Teilhabe.
Als Mädchenbeauftragte an ihrer Schule setzt Frau Brinkhaus sich genau dafür ein. Es freut sie, dass ihre Schülerinnen in Ruhe tüfteln und sich untereinander austauschen: „Es ist schon auffällig, dass die Mädchen dieser Runde so harmonisch miteinander arbeiten“. Ob es an der reinen Mädchengruppe liege, oder der Konstellation der Mädchen, sei schwer einzuschätzen.

Interessen erarbeiten und Pläne schmieden
Gemeinsam mit dem LIFE e.V., der in Berlin unter anderem den Girls Day organisiert, erarbeiten die Schülerinnen in mehreren Modulen ihre Interessen, aus welchen sie ein Projekt entwickeln. Das „Klimaprojekt“ teilt sich auf vier Unterrichtsmodule in der Schule auf, die durch zwei Projekttage in den Räumen des Life e.V. ergänzt werden.
Die Mädchen lernen in die Grundkenntnisse des Programmierens uns der Elektrotechnik/Solarenergie kennen. So auch am ersten Projekttag, an dem sie aus kaputten Ladekabeln für Handys, LEDs und Marmeladengläsern eine Lampe bauen. „Wir haben zuerst das Kabel aufgeschnitten und die Isolierung entfernt. Dann wurde gelötet!“, berichtet Hannah. Sie besucht den Life e.V. einmal im Monat außerschulisch und probiert in der Girls Day Academy verschiedene Dinge in der Werkstatt des Vereins aus.

Was würde unsere Schule zur klimaunfreundlichsten Schule machen?
Mit dieser Frage startet die Gruppe nach einem Warm-Up in den Tag. „Papier wird nur einseitig gedruckt“, „Es ist immer Licht an“ oder „Es gibt keinerlei Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln“ sind nur einige der Aspekte, die die Gruppe sammelt. Dann wird die Frage umgestellt: Was würde unsere Schule zur grünsten Schule machen? Schnell lassen sich konkrete Themen herausstellen, die die Mädchen beschäftigen. Ganz vorn mit dabei: Abfall reduzieren!

Die Projektplanung wird konkreter
Die Mädchen entscheiden sich, einen Kompost zu bauen und ihren Schulhof sowie die Müllentsorgung an der Schule grüner zu gestalten. Vor ihnen liegt viel Arbeit: Bauen, Informieren und Planen!
Den zweiten Tag ihres Workshops beenden sie deshalb mit einem konkreten Projektsteckbrief. Teil dessen ist es, erste Modelle des Vorhabens zu bauen. Die Mädchen hantieren geschickt mit Knete, Cuttermesser und Klebepistole und präsentieren zum Abschluss des Tages einen selbst konstruierten Miniaturkompost ‒ ein sehr durchdachtes Mülltrennungskonzept inklusive Mülleimer-Modellen und eine Kommunikationskampagne.

Mädchen mit FFP2 Maske steht vor einer Pinnwand, an der ein Plakat hängt, drumherum sieht man große Post-its
Was macht das Käthe-Kollwitz Gymnasium zur klimaunfreundlichsten Stadt?
Text: Lena Thieme
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