Erfahrungsbericht von »Technovation Girls in Uganda«

Technovation Girls ist ein internationales Technologie- und Entrepreneurship-Programm für Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren. Teams aus maximal fünf Mädchen konzipieren und programmieren mit der Unterstützung einer Mentorin oder eines Mentors und Lehrkräften innerhalb von 12 Wochen eine App, die ein lokales Problem lösen soll. In über 100 Ländern findet Technovation Girls findet statt, unter anderem in Uganda. Dort führte die NGO »Oysters & Pearls« in enger Zusammenarbeit mit den Schulen bis zur Ausbreitung der Pandemie das Programm sehr erfolgreich durch.

Teams präsentieren ihre Apps auf einem jährlichen Pitch-Event

Das jährliche Highlight war bislang ein mehrtägiges Pitch-Event während den Schulferien, bei dem alle Mädchen-Teams, ihre Mentorinnen, Mentoren und Lehrkräfte aus dem ganzen Land in eine Schule in Nord-Uganda eingeladen wurden. Dort erhielten die Teams unter anderem Pitch-Trainings und lernten dabei, wie sie ihre App-Idee gut und überzeugend präsentieren können. Krönender Abschluss war der letzte Tag, an dem alle Teams ihre App vor allen Anwesenden vorstellen.
In den 12 Wochen vor dem Pitch-Event konzipieren und programmieren die Mädchen in Teams und mit Unterstützung ihrer Mentorinnen und Mentoren sowie Lehrkräfte ihre App-Idee. Zentral für die Projektarbeit sind Laptops,Smartphones und Zugang zum Internet. Da sind die Schulen auf Unterstützung angewiesen. Bislang hat ein internationales Telekommunikationsunternehmen Mobiltelefone für die Teams gespendet. Zudem hat »Oysters & Pearls« jede teilnehmende Schule mit einem Laptop ausgestattet.

Seit Corona findet das Programm online statt

Das Programm erfordert viel Beziehungs- und Überzeugungsarbeit bei den Schulen und Eltern, erzählt Sandra Washburn, die Gründerin von »Oysters & Pearls«. Doch es lohnte sich immer. Momentan erschwert Corona die Situation jedoch sehr: Das Programm muss jetzt online stattfinden. Das macht es schwieriger, neue Mädchen an Schulen zu gewinnen und auch die Unterstützung von den Schulleitungen und Lehrkräften zu erhalten. Deren Fokus liegt momentan auf Schulunterricht und -planung, weniger auf außerschulischen Aktivitäten. Zudem ist die E-Mail-Kommunikation mit den Schulen schwierig, da die meisten Schulleitungen Briefe bevorzugen.
Doch Sandra Washburn zieht trotz allem eine positive Bilanz aus dem Programm. Die Reaktion der Mädchen, wenn diese beim Pitch-Event ankommen und entdecken, dass sie ein Teil von Technovation sind, ist unbezahlbar. Und mit Stolz erwähnt sie, dass eine ehemalige Technovation Girls Teilnehmerin jetzt in den USA Informatik studiert.

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