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Digital Gender Gap

Computer, Smartphones und Internet sind aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Sie bestimmen sowohl unser Arbeitsleben als auch unsere Freizeit. Doch nicht alle profitieren gleichermaßen von diesem digitalen Wandel.
Neben beispielsweise Alter und Bildungsstand spielt dabei eben auch das Geschlecht eine Rolle. So haben Frauen und Mädchen weniger Zugang zu digitalen Angeboten als Jungen und Männer. Sie erfahren sich seltener als Gestalterinnen digitaler Räume und stehen der digitalen Transformation generell skeptischer gegenüber. (D21, 2020, S. 7).

Rollenbilder, Erziehung und mediale Vorbilder

Woher kommt das? Noch immer bestimmen überholte Rollenbilder die Erziehung und Bildungsangebote, die Kindern zu Teil werden. So sind Mädchen viel häufiger schon durch die familiäre Erziehung von digitalen Phänomenen abgekoppelt. Noch heute inspirieren Eltern eher Jungen dazu, sich mit naturwissenschaftlich-mathematischen Vorgängen auseinanderzusetzen oder digitale Geräte und Programme auszuprobieren.
Außerdem fehlen den Mädchen und jungen Frauen Vorbilder. Denn auch das mediale Bild von Fachkräften im Informatikbereich – wie zum Beispiel Programmierer:innen oder Administrator:innen – ist noch immer sehr männlich geprägt.

Mädchen und Frauen sind nicht alle gleich

Allerdings zeigt die Sonderauswertung des D21-Digital-Index 2018 / 2019* ganz klar: Es gibt nicht „die“ Frauen und „die“ Männer in der Digitalen Gesellschaft. Vielmehr unterscheidet sich die Nutzung und Einstellung gegenüber digitalen Geräten und Programmen innerhalb der Gruppen durch weitere soziodemografische Aspekte wie Bildung, Beruf, Alter, Stadt und Land.
So sind die Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei den älteren Generationen deutlich stärker ausgeprägt als bei den jüngeren, doch auch bei den 14- bis 24 Jährigen sind sie sichtbar.

Wege aus dem Digital Gender Gap

Um den Digital Gender Gap zu überwinden, müssen Geschlechterklischees aufgehoben, veraltete Rollenbilder aufgelöst und neue Vorbilder geschaffen werden. Dazu müssen Mädchen und Frauen von Kindesbeinen an darin bestärkt werden, digitale Phänomene auszuprobieren. Dieses gezielte digitale Empowerment sollte auch an Schulen, Universitäten und Fortbildungen im Beruf Standard sein.
Denn mehr Diversität in der digitalen Branche führt – wie in allen anderen Lebensbereichen auch – zu einer höheren Qualität in den Ergebnissen und zu mehr Nutzen für die verschiedenen, vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen.

*Der „Digital Gender Gap – Lagebild zu Gender(un)gleichheiten in der digitalisierten Welt“ ist eine gemeinsame Sonderauswertung des „D21-Digital-Index 2018 / 2019“ durch die Initiative D21 und das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.
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