„Montagsmaler“ & intelligente Bots – das war der 2. digitale Mädchentreff

Begriff stark in "Montagsmaler"

Der 2. Mädchentreff war  ein schönes Zusammenkommen zum Jahresende, das durch das große Interesse, die reflektierten Gedanken und die Kreativität der Teilnehmerinnen bereichert wurde.

Beim Spiel „Montagsmaler“ zeichneten die Mädchen in mehreren Runden, was ihnen zu vorgegebenen Begriffen einfiel und präsentierten ihre Ergebnisse gleichzeitig in der Kamera. Dabei sprachen sie über Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die ihnen bei den Zeichnungen auffielen.

Beim Begriff Kindergarten fiel auf, dass sie neben Kindern und Spielgeräten nur weibliche Erzieherinnen gemalt hatten. Bei Mädchen waren ihre Ergebnisse sehr ähnlich: Figuren mit langen Haaren und roten Lippen, Haarbürste und Schminkutensilien. Einige Mädchen merkten an, dass Mädchen nicht nur durch lange Haare, schöne Kleider und Schminke gekennzeichnet werden sollten. Auch beim Begriff stark ähnelten sich viele Bilder: Muskeln und Hanteln. Ein Bild stach heraus, denn eine Teilnehmerin hatte die Zeichnung ihres Mädchens auch für diese Runde gewählt. Ein AHA-Moment für viele Teilnehmende!

Im Anschluss sprachen die Mädchen darüber, dass Stärke sich nicht nur an Äußerlichkeiten wie Muskeln (von Jungen) ablesen lässt, sondern dass es auch innere, nicht sofort sichtbare Stärken gibt.  Eine Teilnehmerin sagte: „Jede Person hat doch ihre eigenen Stärken. Ich z. B. bin pünktlicher als mein Bruder.“ Und eine andere bemerkte: „Solange ich mich wohl fühle, bin ich auch stark.“

Auf vielen Skizzen zum letzten Begriff Forscher (bewusst nicht gegendert!) fanden sich Männer, umgeben von Reagenzgläsern und Lupen – ein Mädchen zeichnete aber eine Figur mit längerem Haar und Kleid und schrieb dazu „ich bin weiblich“.

Wie bei vielen Mädchentreffs üblich hatten wir auch wieder ein Role-Model zu Gast: Victoria Wagner. Die Teilnehmerinnen errieten mithilfe von Emojis ihren Beruf – nämlich Softwareentwicklerin für Chat- und Voice Bots.

Sie berichtete über ihren Weg, der auf einen Umweg in ihren jetzigen Beruf geführt hat: Obwohl sie schon als Jugendliche eine Passion für Mathematik und Informatik hatte, traute sie sich ein entsprechendes Studium damals erstmal nicht zu und machte stattdessen eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Da sie der Beruf jedoch nicht so ganz zufriedenstellte, machte sie nach der Ausbildung ein Studium der Wirtschaftsinformatik und schließlich der reinen Informatik. Heute programmiert sie Voice- und Chat Bots, die sie als intelligente (KI-) Version der Call Center beschreibt. Victoria Wagner erzählte, wie sehr es ihr Spaß macht, die Bots an die unterschiedlichsten Fragen von Kund:innen anzupassen. Zurzeit arbeitet sie mit ihrem Team daran, wie der Bot reagieren soll, wenn er von Kund:innen beleidigt wird.

Der zweite digitale Mädchentreff zeigte einmal mehr, wie wichtig Räume für Austausch, Reflexion und inspirierende Vorbilder sind – und wie viel Potenzial in den Ideen und Stimmen der Mädchen steckt.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Mädchentreff im Januar!

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