MINT = Mädchen in Naturwissenschaften und Technik

© Sekundarschule Hundem-Lenne

Die Schülerinnen der Sekundarschule Hundem-Lenne im Sauerland sind jetzt ihre eigenen MINT-Coaches. Das soll ihnen Wege in Berufe ebenen, die viele von ihnen bislang nicht in Erwägung ziehen.

„Auch bei uns kommt es vor, dass Mädchen sehr gute Leistungen zeigen, im späteren Berufsleben aber hinter den Jungen zurückbleiben“, sagt René Stolz, Koordinator für die berufliche Orientierung an der Sekundarschule Hundem-Lenne. Die Schule möchte das ändern. Deshalb hat sie sich bei Wir stärken Mädchen beworben – mit einem ganz besonderen Ansatz.
Ihre MINT-Projekte sollen sich die Mädchen der achten bis zehnten Klassenstufe selbst ausdenken. Die Schule schafft dafür die passende Infrastruktur: zum Beispiel ein Netzwerk außerschulischer Partner:innen, die mit eigenen Erfahrungen und Kenntnissen unterstützen. Dank Wir stärken Mädchen ist aber auch Geld im Topf für konkrete Projekte; für Werkzeuge und Maschinen oder die technische Ausstattung für Coding-Projekte. „Was genau wir anschaffen, entscheiden unsere Schülerinnen mit, je nach dem, worin sie sich ausprobieren möchten“, sagt René Stolz.

Wenn schon empowern, dann richtig
Dieser Ansatz hat bisher gut funktioniert. Mit großer Neugier und Offenheit stürzen sich die Schülerinnen in ihr Umfeld – und werden dort mit großem Interesse empfangen. Die Mädchen haben mit weiblichen Vorbildern in MINT-Berufen gesprochen oder Handwerksbetriebe eingeladen, ihnen erste Techniken zu vermitteln. Kreativität, Zusammenarbeit, Kommunikation – all das sind wichtige Zukunftskompetenzen, welchen die Mädchen ein ganzes Berufsleben lang begleiten werden. Sie wenden sie nun auch in weiteren Vorhaben an, etwa bei Ausbau und Ausstattung der Projekträume. Auch hier stehend außerschulische Partner mit Rat und Tat zur Seite.

Kreativ sein, mitgestalten – das wünschen sich viele Mädchen
So lernen die Mädchen im vertrauen Umfeld ihrer Schule Möglichkeiten und Miteinander in MINT-Berufen kennen. Aber auch die Lehrkräfte haben viel mehr über Wünsche, Träume und Ziele der Mädchen gelernt. „Viele unserer Schülerinnen wünschen sich einen kreativen Beruf, mit dem sie etwas bewirken können. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern können ihnen nun viel besser vermitteln, warum sie all das auch im MINT-Bereich finden“, so René Stolz. Die ersten Berufspraktika jedenfalls haben sich bereits ergeben.

Text: Claudia Parton
Fotos: © Sekundarschule Hundem-Lenne
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