Das Geschlecht – von Kategorien, Fremd- und Selbstbestimmung
Wir alle kennen das: blau gestaltete Duschgels, mit dem gewissen Kick Koffein „for men“, rosarotes Design, Rosenblüte und Vanille für die „Frau“. Über die medial reproduzierten GENDERSTEREOTYPE war bereits in diesem Artikel zu lesen. Heute geht es um Menschen, die sich in dieser Binarität der zwei Geschlechter nicht einordnen wollen oder können. Also diejenigen, die sich weder als Mann oder Frau fühlen, sondern abseits dieser Binarität.
Binarität – Was ist das eigentlich?
Die zumeist gewählte Darstellung von Geschlechtern, sei es in den Medien, an Toiletten oder in Geschäften für Bekleidung zielt auf zwei verschiedene Auswahlmöglichkeiten ab: männlich oder weiblich. Das nennt man Binarität, also zwei Gegensätze, die sich ausschließen. Eine dieser beiden Kategorien wird einem Kind direkt bei der Geburt entsprechend dem biologischen Geschlecht zugeordnet, die Zuordnung wird von außen bestimmt (Fremdzuschreibung). „Die medizinische Zuweisung von Geschlecht kann aber nichts darüber aussagen, welche Selbstbezeichnung eine Person in Bezug auf ihr*sein Geschlecht verwendet.“ So ist es in einer Broschüre von meinnamemeinpronomen zu lesen. Der Blog beschäftigt sich mit inter* Personen: „Inter* umschreibt die gelebte Erfahrung, mit einem Körper geboren zu sein, der den normativen Vorstellungen von männlich/Mann und weiblich/ Frau nicht entspricht.“ (Selbstdefinition von oiigermany.org, Zugriff 30.07.17)
Unsere Auseinandersetzung mit den Selbstbezeichnungen im Programm Wir stärken Mädchen
Darüber hinaus gibt es aber noch viel mehr Selbstbezeichnungen von Menschen, die sich eben nicht mit der binär gestalteten Ordnung identifizieren können. meinnamemeinpronomen geben auf ihrer Website einen guten Überblick darüber, welche Begriffe existieren: „transgender, trans*, trans*geschlechtlich, trans*ident, transsexuell und/oder nicht-binär, genderqueer, femme, agender, weder*noch, genderfluid, butch, inter*, androgyn, gender neutral oder ähnliches“.
Auch wir im Programm Wir stärken Mädchen setzen uns mit den genannten Fremd- und Selbstzuschreibungen auseinander. Wir möchten prinzipiell alle einschließen, die sich bislang in den Themenfeldern nicht so repräsentiert fühlen. Dafür müssen die Inhalte unserer Angebote aber auch dieser diversen Zielgruppe entsprechen, damit die Bedürfnisse aller Beteiligten aufgefangen werden können. Unsere Überlegungen hierzu befinden sich noch im Prozess und wir sind für Feedback und Anregungen in dieser Phase sehr dankbar.