Laurie Anderson
Erfinderin des Viofonografen
Die Geschichte von Frauen ist eine Geschichte des Schweigens. Musik ist keine Ausnahme. Laurie Anderson verschafft sich mit ihren Erfindungen und Inszenierungen Gehör.
Laurie Anderson studiert bis 1972 Kunstgeschichte in New York und gilt bis heute als eine der Pionierinnen der elektronischen Musik. Es scheint, als zählt Kunstgeschichte nicht zu dem Studium, welches als besonders männerdominiert gilt, doch Anderson soll hier als eine Stellvertreterin für vielen Frauen in der elektronischen Musik dargestellt werden.
Elektronische Musik ist für viele Frauen in den 50er und 60ern ein Schritt Richtung in Freiheit. Sie können sich loslösen von der klassischen Musik, die zumeist von Männern beherrscht wird und sich frei ausleben mit den unbegrenzten Möglichkeiten digitaler Synthesizer. Somit prägt die damals bereits am Computer erzeugte Musik die heutige Avantgarde bis zu den Charts-Pop: Clara Rockmore, Daphne Oram, Bebe Barron, Delia Derbyshire, Maryanne Amacher, Pauline Oliveros, Wendy Carlos, Eliane Radigue, Suzanne Ciani, und Laurie Spiegel.
1975 erfindet Laurie Anderson den Viofonografen, eine Fusion aus Schallplatte und Violinie, durch die ein Ton über einen elektrischen Verstärker hörbar gemacht wird. Neben solchen beeindruckenden Erfindungen ist sie ebenso Regisseurin und Performance Künstlerin. Ihre Stücke und Performances nutzt sie als Gesellschaftskritik. Die Repräsentation von Frauen als Beitragende zur Wissensproduktion im Bereich der Wissenschaft ist ein wichtiger Teil der kritischen Kraft ihrer Inszenierungen.
