Jessica Jörgens
Bunte Zukunft
Kreativ, farbenfroh, erfüllend – aber vor allem vielfältiger als es auf den ersten Blick scheint.
Jessica Jörgens ist gelernte Maler- und Lackierermeisterin. Nach ihrem Abitur 2016 ist sie direkt in das 2. Lehrjahr eingestiegen, denn wenn man Abitur hat, kann man das 1. Lehrjahr einfach verkürzen.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten im Malerhandwerk
Als Maler:in und Lackierer:in stehen einem sehr viele Türen offen. Man kann als Geselle:in arbeiten, oder sich zum Meister weiterbilden, um sich damit selbstständig machen. Auch ist es möglich, in einer größeren Firma als Vorarbeiter:in anzufangen. Auch muss ein/e Maler:in nicht zwingend auf der Baustelle arbeiten, sondern kann auch im Innendienst oder Außendienst für den Malerbedarf arbeiten. Das ist zwar eher ein kaufmännischer Beruf, aber vielleicht auch sinnvoll, wenn die Personen, die Endprodukte einkaufen, zu kennen. Auch der/die Betriebswirt:in im Handwerk ist möglich, damit hat man eine Art Masterabschluss im Malerhandwerk.
Kein Studium hat sie richtig begeistert
2018 hat Jessica Jörgens ihre Gesellinnenprüfung bestanden. „Ich wollte immer Studieren – habe dann ein dickes Buch mit allen Studiengängen, die es in Deutschland gibt, gewälzt und dort nichts gefunden, was mich begeistert hat”, so die Malermeisterin. Aus Trotz und Ahnungslosigkeit hat sie dann ihre Eltern gefragt, ob sie nicht einfach eine Ausbildung bei ihnen machen könne. Ihre Eltern haben sie mit großen Augen angesehen und gesagt: „Natürlich kannst du das, wir wussten nur nie, dass es für dich in Frage kommt.“ So hat sie sich am Ende zwischen Garten- und Landschaftsbau, Floristin, Malerin und Lackiererin entschieden.”
Auf Instagram gibt sie Einblicke in ihren Arbeitsalltag
Jessicas Vorbild ist ganz klar ihr Vater: „Ich habe im elterlichen Betrieb gelernt und arbeite auch jetzt dort. Mein Papa ist durch und durch Handwerker und hat mir schon viele Tipps und Tricks beigebracht. Irgendwann möchte ich so viel Wissen haben wie er.” Auch bei Instagram gibt es sehr viel Malerbetriebe, die Jessica beeindrucken und inspirieren. Sie selbst gibt auf ihrem Account @buntezukunft Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Die 23-jährige findet ihren Beruf sehr vielfältig, es wird nicht langweilig. Zu Beginn ahnte sie kaum, was in dem Beruf alles steckt. Besondere Freude bereitet ihr, dass sie am Ende des Arbeitstages die Werke begutachten kann, die sie selbst erstellt hat.
Ihre Zukunft stellt sich Jessica nicht mit 40 Stunden auf der Baustelle vor. Sie möchte gerne die Firma ihres Vaters übernehmen, darauf arbeitet sie schon heute mit dem Abschluss ihres Meisters hin.
»Habt Spaß bei der Sache«
Jessica ist sich bewusst, dass es mehr Männer als Maler und Lackierer in ihrem Beruf gibt. Persönlich hat sie aber keine schlechten Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht und wird von ihren Kollegen respektiert. Dennoch verfolgt sie in der Männerdomäne schon immer das Motto: „Ich zeige euch, was ich alles als Frau schaffen kann und lasse so durch meine Arbeit kein blödes Getue zu.“
Ihr Rat für die Berufsorientierung: „Als Maler- und Lackierermeisterin möchte ich euch mitgeben, dass ihr euch ausprobieren solltet: Macht verschiedene Praktika (auch in Berufen, unter denen ihr euch vielleicht erstmal nichts vorstellen könnt). Sucht euch die Betriebe gut aus – denn nicht jeder Betrieb bildet gut aus und habt einfach Spaß bei der Sache. Denn wenn ihr Motivation und Engagement zeigt ist es für einen Betrieb viel leichter euch etwas beizubringen.“